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Beiträge zu diesem Thema: 3

ELV Bausatz Elektronische Widerstandsdekade EWD 100

Artikel-Nr.: 130476

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29.03.2016, 13:57
Hallo Entwicklerteam
Ich richte mich mit diesem Schreiben an die Entwickler des EWD100- Moduls, nachdem ich dieses innerhalb von 1,5h problemlos aufgebaut und in Betrieb genommen hatte (das ist ein gutes Zeichen). Folgendes vorweggenommen: die Schaltung und das Programm taten das, was prophezeit worden ist. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, ein paar Dinge anzumerken.
Ich fange bei der Hardware an.
1. Bei dieser Schaltung haben wir es mit einer Verbindung von 2 Spannungsversorgungen zu tun: a) die vom PC über die USB-Schnittstelle und b) die vom Netzteil. In einem ungünstigen Fall können Potentialausgleichsströme über die Massezuführungen dazu führen, dass das Modul (evtl. auch die Spannungsversorgungen) Schaden nehmen. Ein potentialtrennendes Steckernetzteil für die 7,5V DC zu verwenden würde Abhilfe schaffen. Zumindest ein auffälliger Hinweis darauf an exponierter Stelle könnte auch den in Verkehr bringenden Erzeuger (ELV) aus der „Schusslinie“ nehmen. Bieten Sie am besten dafür noch ein entsprechendes Schaltnetzteil 7,5VDC/1,5A an. Die beste Lösung wäre natürlich einen potentialtrennenden DC/DC- Wandler anstatt des LM317 zu verwenden.
2. Ich greife gleich das Thema Stromversorgung erneut auf. Den Angaben im Datenblatt/Beschreibung ist zu entnehmen, dass die Stromentnahme im Ruhebetrieb bei 0,5A liegt. Gemessen hatte ich sogar weniger, ca. 350mA. Kurzzeitig kann aber der Strombedarf durch Betätigung der Relais rein rechentechnisch weitaus höher werden. Bei einem Spulenwiderstand von 180 Ohm und einer Betriebsspannung von 5V komme ich bei maximal 24 gleichzeitig betriebenen Relais auf 667mA. In Ihrer Doku sprechen Sie von „…bis zu 640…“ mA – das trifft nur bei 23 Relais gleichzeitig Geschalteten zu; nach Ihren Angaben können es aber 24 Relais sein. Sicherlich blocken die Kondensatoren die eventuellen Spannungseinbrüche etwas ab, auch ist bekannt, dass der Strom über Spulen nicht sprunghaft ansteigen kann, trotzdem sollte die maximale Strombedarfsangabe von „max. 800mA“ etwas nach oben korrigiert werden.
3. Relais zu verwenden ist sicherlich nicht falsch und wenn es darum geht, ein preiswertes Modul zu schaffen , ist es wohl auch legitim. In der heutigen Zeit sind aber potentialgetrennte MOS- Schalter auch recht günstig und haben den Vorteil, dass der Kontaktwiderstand über die Zeit nicht ansteigt; die Zuverlässigkeit steigt somit ebenfalls. Dieser Schaltungsvariante hätte ich zumindest den Vorzug gegeben. Unter Berücksichtigung der unter 2) beschriebenen Problematik, wäre hier ein „Riesenvorteil“ mit herausgesprungen. Ein maximaler Haltestrom über die Dauer von 24 x 2mA wäre verkraftbar gewesen und siehe da, schon hätte man das zusätzliche Netzteil einsparen können und eine 500mA USB2.0- Spannungsversorgung hätte ausgereicht, das Modul komplett zu versorgen. Selbst die Problematik unter 1) wäre nicht mehr aufgetaucht (nur eine Spannungsversorgung: 5V/500mA wäre notwendig; entweder PC oder Steckernetzteil mit 5V DC – überall zu erlangen).
4. Mir fehlt in der Beschreibung eine Angabe über die Toleranzen der Eingangsspannungsversorgung. Prinzipiell gehe ich absolut mit, die Spannung bei 7,5VDC anzusetzen. Eine prozentuale Angabe über Eingangsspannungsspannungsschwankungen, die verkraftbar wären, hätte man durchaus hinzufügen können. Bauelementetechnisch liegt die Grenze bei 16V (Kondensatoren), wärmetechnisch aber so tief wie möglich.
Nun komme ich aber zu den Punkten, die mir noch viel wichtiger erscheinen und noch einfacher zu ändern sind: nämlich per Software.
1. Es fehlt in den Modis 10 und 11 die Anzeige des Widerstandes in dem LSD bzw. auch des Speicherplatzes. Der Widerstandswert ist essentiell wichtig zu wissen – dafür habe ich das Modul ja erworben (der Temperaturwert ist nur zweitrangig, aber für die Thermistor-Emulation natürlich auch wichtig, diese Zuordnung Widerstand – Temperatur zu sehen) und im Modus 11 bewege ich die Widerstandswerte „vor und zurück“ ohne zu wissen, was ich als nächsten Widerstandswert einstelle – sehr gefährlich!
2. Die Speicherwerte sollten im Moment der Verbindung mit der Software (COM) aus dem Gerät ausgelesen und im PC- Programm angezeigt werden. Die Speicherwerte sind ja remanent und sind nach z.B. 1 Jahr immer noch vorhanden. Wer weiß dann schon noch, welche Werte man in den Speicher geschrieben hatte.
3. Die Speicherplatztabelle, die in der Software dann dargestellt wird, sollte über einen Scrollbalken verfügen, sodass man sich dann alle eingestellten Werte aller Speicherplätze (0 – 399) einsehen kann.
4. Es fehlt im PC- Programm der Schalter „alles löschen“, mit dem die Widerstandswerte auf allen Speicherplätzen gleichzeitig gelöscht und auf unendlich (!) gestellt werden. „Unendlich“ meine ich wirklich; das bedeutet kein Relais hat die Stellung „geschlossen“. Das entspricht für mich am ehesten der Bedeutung: Speicherplatz ist nicht belegt und ist somit auch am ungefährlichsten für die Testschaltung und das Modul. Mir fällt jedenfalls aus dem Stehgreif keine Schaltung ein, die Schaden nehmen würde, wenn ein zu großer Widerstand verwendet wird (gibt es aber sicherlich ;-) ).
5. Für den Modus 11 fehlt mir die Möglichkeit das „Skript“ auch zyklisch betreiben zu können. Also sollte auch ein Softwareschalter „zyklisch starten“ nicht fehlen.
6. Im Modus 10 hatte ich den Fall (kann aber nicht mehr beschreiben, wie es dazu kam: entstand während der intuitiven Softwarebedienung), dass kein Speicherplatz (Zeile) mehr markierbar war. Bitte versuchen Sie dies selbst einmal zu provozieren. Vielleicht finden Sie den Bug davon.
7. Die Kurzbeschreibung der einzelnen Modis könnte man auch verbessern. Insbesondere Modus 11. „USB“ ist nicht wirklich aussagekräftig. Die Modis 10 und 11 laufen z.B. beide über die USB- Schnittstelle gesteuert. Den Modus 10 würde ich auch nicht mit Programm bezeichnen. Diese Bezeichnung trifft mehr für Modus 11 zu. Also Modus 10 könnte eher Speicher heißen. Das ist aber zu lang, deshalb die englische Bezeichnung (die sowieso in unser Leben immer mehr Einzug hält). Wenn Sie sich meine Bezeichnungsvorschläge ansehen, wird Ihnen auffallen, dass Sie nur max. 6 Stellen benötigen. Das kommt meinem Wunsch zu Gute, die Temperatur- und Speicherplatzangaben mit in die 2- zeilige á 16- stellige Anzeige zu integrieren; dazu komme ich aber noch weiter unten. Also meine Vorschläge wären:
a) Modus 1: Manu
b) Modus 2: NTC10
c) Modus 3: NTC100
d) Modus 4: Pt100
e) Modus 5: Pt500
f) Modus 6: Pt1000
g) Modus 7: E6
h) Modus 8: E12
i) Modus 9: E24
j) Modus 10: Memory
k) Modus 11: Skript
8. Um die wichtigen Werte (Modus, Temperatur, Speicherplatz und Widerstandswert) alle auf dem LCD zur Anzeige bringen zu können, bedarf es einiger Änderungen. Hier sind meine Vorschläge:
a) Wie oben ist die etwas kürzere Modi- Beschreibung in der oberen Zeile zu nutzen (max. 6 Zeichen).
b) Dahinter kommt in den Modis 2-6 und 10 (ebenfalls in der oberen Zeile) rechtsbündig die Temperaturangabe: -XXX.X°C (max. 7 Zeichen).
c) Der Speicherplatz kann mit 3 Ziffern linksbündig in der 2. Zeile für den Modus 11 angezeigt werden.
d) Dahinter (rechtsbündig) wird der Widerstandswert: XX.XXX.XXX dargestellt. Dafür werden max. 11 Zeichen benötigt.
Somit steht in der 1. Zeile die Kurzbezeichnung des Modus linksbündig und
ebenfalls in der 1. Zeile aber rechtsbündig der Temperaturwert, wenn der Modus das erfordert.
In der 2. Zeile steht linksbündig die Speicherstelle (wenn das für den Modus relevant ist) und rechtsbündig der Widerstandswert.
Nun kann man sich noch überlegen, ob man über die „hoch“ / „runter“- Taste das zu editierend Feld invers darstellt (weißes Zeichen auf dunklem Untergrund – wenn das der Zeichensatz des LSD ermöglicht ?) oder die Pfeildarstellung beibehalten wird, wenn markiert werden soll, welcher Bereich mit dem Incrementalgeber zu verändern ist. Die Pfeildarstellung hat aber den Nachteil, dass eine Zeichenstelle dafür reserviert werden muss (bis zu 2 Zeichen pro Zeile könnte das verbrauchen).
Alles in Allem kann ich noch nicht dem Bausatz meine Empfehlung geben. Er ist eben z.Z. nur Version „V1.0“. Dafür stehe ich noch in zu vielen Punkten kritisch gegenüber. Aber ich habe die Hoffnung auf eine Version „V2“, die Abhilfe schaffen kann. Ich würde mich darüber sehr freuen, von Ihnen wieder zu hören und so viele wie nur mögliche Vorschläge von mir in dieser „V2“ wiederfinden zu können. Die Idee ist wirklich gut und auch nützlich, einen solchen Bausatz sein Eigen zu nennen. Ich wollte nicht nörgeln, sondern Ihnen eine Rückinfo geben, die Ihnen auch weiterhelfen kann (und soll) - deshalb auch dieses so ausführliche Schreiben. Sehen Sie bitte diese Zeilen als Gedankenanstoß an. Sie entstanden in der kurzen Zeit nach der Inbetriebnahme Ihres Moduls; waren also für mich sehr schnell augenscheinlich geworden und nach 2 weiteren Tagen (mal drüber schlafen) immer noch relevant genug, dies Ihnen mitteilen zu „müssen“.
Mit freundlichen Grüßen
Aw: An das Entwicklerteam
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04.04.2016, 14:20
Hallo TanteJu,

der enge Kontakt zwischen Ihnen als technisch versiertem Kunden und unserem Unternehmen ist uns sehr wichtig. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir täglich eine Vielzahl von Vorschlägen für neue Produkte oder Produktverbesserungen von unseren Kunden erhalten. Unabhängig davon arbeiten wir intensiv in unserer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung an eigenen Lösungen.

Leider ist es uns nicht möglich, Ihren Vorschlag sofort hinsichtlich der Realisierbarkeit zu prüfen. Vielmehr können wir Ihren Vorschlag nur zur Kenntnis nehmen und als Anregung an die entsprechenden Stellen im Hause weiterleiten.

Sie können im Webshop den ELV-Agenten direkt beim Artikel aktivieren und sich somit über neue Soft-/Firmware-Downloads informieren lassen.


Mit freundlichen Grüßen euer Team der technischen Kundenbetreuung
Aw: An das Entwicklerteam
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10.07.2019, 01:44
Hallo TanteJu, hallo Entwicklerteam

Obwohl euer Dialog schon 3 Jahre her ist, möchte ich mich auch nochmal dazu melden. Ich habe gerade heute den Bausatz aufgebaut und in Betrieb genommen. Erst war mir nicht klar, dass die 7,5V keine Alternative zum USB-Anschluss ist, sondern eine unabhängige Notwendigkeit, dann zeigte sich noch ein interner Kurzschluss im Inkrementalgeber, aber nach dessen Ersatz aus meiner Baselkiste war es dann doch ein erfolgreicher Start, und mir gefällt die EWD wirklich recht gut.

Ganz in Ihrem Sinn, TanteJu, hatte ich auch gleich einige Verbesserungswünsche: Anzeige 1.2M statt 1.200.000M, Weglassen der nervigen Auto-Abschaltung des Drehrades, Einsparung des Netzteils u.a. Schade, liebes Entwicklerteam, dass ihr vor 3 Jahren so gurz angebunden und unkooperativ reagiert habt. Andererseits kann ich verstehen, dass die anscheinend hohe Zahl von Verbesserungsvorschlägen etwas schwierig sein kann.

Ich werde deshalb selbst einige Änderungen vornehmen und die Ergebnisse hier posten. Vielleicht kann ich ja ein paar Ihrer Vorschläge mit einbauen. Ich habe bis jetzt noch nicht herausgefunden, wo man die Quellcodes des PC-Programms und der Firmware finden kann, gehe aber bei diesem Selbstbau-Projekt davon aus, dass ELV hier offen ist und dem Käufer keine Black Box unterjubelt. ;-)

Der LM371 braucht 2V 'Headroom', die Verpolschutzdiode nochmals 0,5V, also sind für 5V Output 5+2+0,5=7,5V mindestens notwendig. Das Einsparen des Netzteils erwies sich als überraschend einfach: LM371 auslöten, den Ausgang (MP7) mit Pin 1 der USB-Buchse verbinden. Das Gerät zieht dann ca. 70mA aus dem USB-Anschluss. Beim Schalten der Relais gibt es zwar kurze Stromspitzen, die aber, so weit ich sehe, kein Problem darstellen. Eleganter wäre ein Alternativ-Betrieb wie beim Arduino UNO. Bei meinen Änderungen werde ich das Schalten der Relais zeitlich geringfügig versetzen, womit sich der Strom-Impuls sicher verringern lässt.

Ich hoffe, liebes Entwicklerteam, dass es da nicht noch irgendwelche Hürden gibt. Wie gesagt, ich stelle die Änderungen gern frei ins Forum, ohne dass ihr damit 'belästigt' werdet.

schöne Grüße,
Bernhard Foltz
Grüße, Bernhardius