Erfahrungsbericht EM 1000-WZ / EM 1000-GZ / EM 1010 PC
09.01.2013, 18:30
Ich habe mir den Energiemonitor EM 1010 PC sowie die passenden Elektro- (EM 1000-WZ) und Gaszählersensoren (EM 1000-GZ) bei ELV gekauft und möchte hier über meine Erfahrungen berichten. Leider habe ich das Gesamtsystem zu lange getestet (ca. 1 Jahr), so dass ich bei ELV keine Bewertung für den Monitor mehr abgeben darf. Deshalb bleibt mir nur das Forum. Ich gehe die 3 Komponenten am besten einzeln durch:
1) Sensor EM 1000-WZ
Installation nach Anleitung. Keine Probleme, funktionierte auf Anhieb und zuverlässig.
2) Sensor EM 1000-GZ
Das vorgegebene Sensorprinzip (IR-Lichtschranke) gefiel mir nicht, da der Lichtschrankenteil das Zählwerk meines Zählers verdecken würde. Entsprechend Berichten aus dem Internet habe ich mit einem Reed-Kontakt, der den Fototransistor ersetzt, experimentiert. Leider funktionierte das nicht zuverlässig: mal geht's, mal werden pro Umdrehung 2 Impulse ausgelöst und mal gar keine. Die Lösung brachte ein empfindlicher bipolarer Hall-Sensor. Läuft seit 10 Monaten absolut zuverlässig.
3) Monitor EM 1010 PC
Hier möchte ich auf mehrere Aspekte eingehen. Ich gruppiere sie mal mit Buchstaben:
A) Das Bedienkonzept ist eine einzige Katastrophe. Ich weiß nicht, was das soll, das Gerät mit gerade mal 3 Bedientasten auszustatten und diesen dann zig verschiedene, auch noch menüanhängige Funktionen zuzuweisen. Eine irgendwie geartete Logik der Zuweisungen habe ich nicht entdecken können - die Bedienungsanleitung ist zur Einstellung zwingend erforderlich! Und wer parallel nicht schnell genug in der Anleitung liest, fliegt flugs wieder aus dem gerade mühsam gefundenen Menü raus! Wirklich nervtötend ist aber folgendes: Die voreingestellte Zählkonstante für den EM 1000-WZ ist 150 U/kWh. Ich habe das ausgesprochene Pech, dass mein Zähler aber mit 75 U/kWh arbeitet, also muss ich die Konstante im Monitor einstellen. Ein beonderer Gag ist, dass die Konstante nur nach oben gezählt werden kann, bis man einen Wert von 6000 U/kWh erreicht hat, dann springt die Anzeige auf 0 U/kWh um und zählt wieder hoch. Das dauert - ungelogen - 5 Minuten. Und Gratulation, wer über den gewünschten Wert gerutscht ist: das bedeutet eine Extrarunde!!! Hier fehlt einfach ein Bedienknopf, wo man auch abwärts zählen kann.
B) Zur mitgelieferten Software "Energy Professional"- ja, sie kann die Daten anzeigen. Und sie arbeitet mit einer Access-Datenbank. Wer sich mit Access und Excel auskennt, kann recht komfortable Abfragen und Statistiken machen. Aber: sie ist uralt, langsam, extrem funktionsbeschränkt und nicht automatisierbar. Ich hätte gern den Monitor an einen Rechner gehängt und die Daten regelmäßig (automatisch!) abrufen lassen. Das geht aber nicht, da man zum Herunterladen der Daten einen Knopf in der Menüleiste des Programms klicken muss. Also zum Monitoring völlig ungeeignet. Und was hindert die Programmierer eigentlich daran, die Zählerkonstante vom Programm über USB zum Monitor zu übertragen, um die Einstellorgie zu vermeiden??? Das ist nämlich gar nicht erst vorgesehen. Zuviel Komfort? ;-)
C) Die Empfangseigenschaften des Monitors kann ich nur als desaströs bezeichnen. Gut, es gibt Phasen, da empfängt er 2 Wochen am Stück problemlos Daten, spätestens dann bekommt er aber einen "Rappel" und will mindestens einen Sensor nicht mehr kennen. Wenn man jetzt nicht aufpasst, löscht das Gerät nicht nur den Sensor aus seinem Gedächtnis, sondern auch alle bisher empfangenen Daten dieses Sensors bzw. dieser Sensoren! Die Daten sind dann unwiederbringlich weg!!! Es ist mir ein absolutes Rätsel, was das nun wieder soll! Es zwingt den Nutzer, regelmäßig die Daten zu sichern, da es völlig unvorhersehbar ist, wann der nächste "Rappel" kommt! Und noch ein Hinweis: Der "Rappel" kündigt sich durch Blinken des Empfangssymbols im Display an. In anderen Foren liest man oft, dass das Gerät über die USB-Buchse extern mit Spannung versorgt werden sollte und nicht über die internen Batterien, um die Zuverlässigkeit des Empfangens zu erhöhen. Glauben Sie mir, das ist dunkelster Aberglaube. Ich hab's mit 5 V, 6 V und sogar 7 V Spannungsversorgung versucht. Genauso gut können Sie auch eine Opfermünze im Garten vergraben oder Zaubertanz aufführen. Was komischerweise hilft ist, die Daten mit der mitgelieferten Software über USB vom Monitor auf einen Rechner herunterzuladen. In der Zwischenzeit empfängt er allermeist wieder - warum mit diesem Prozedere, blieb mir ein Rätsel. Verpasst man das Blinken, muss der Sensor neu erkannt werden. Und die Zählerkonstante eingestellt werden: Goto A)! Und als Zugabe sind natürlich die Sensordaten weg. Aber das wissen Sie ja schon.
Mein Fazit: Eine gute Idee wurde hier absolut unbrauchbar umgesetzt.
Sensor EM 1000-WZ funktioniert tadellos.
Jeder, der mit einem Lötkolben umgehen und abseits der üblichen IC-Händler einen empfindlichen Hall-Schaltkreis (Wert: 2 EUR) besorgen kann, kann aus dem Sensor EM 1000-GZ etwas machen.
EM 1010PC:
Während A) einfach nur lästig ist, kann ich B) nur als lieblos zusammengeschustert beurteilen. C) ist ein absolutes KO-Kriterium. Sowas geht gar nicht! In anderen Foren, wo auch von den von mir geschilderten Aussetzern berichtet wird, wurden seitens der Kundenbetreuung geheimnisvolle Störsender, die sich in der Nähe befinden sollen, vermutet. Das kann ich, zumindest in meinem Fall, mit absoluter Sicherheit ausschließen: Seit zwei Monaten betreibe ich nebenbei eine zweite Überwachungslösung, die die gleichen Funktelegramme am selben Aufstellort auswertet (FritzBox 9370, FHEM, CUL). Mit dieser Lösung hatte ich in der ganzen Zeit nicht einen einzigen Ausfall, mit dem EM 1010 PC jedoch schon sieben!!! Ich denke, das spricht für sich.
Sehr bedauerlich finde ich, dass diese Probleme - ich bin ja nun wahrlich nicht der erste, der sie berichtet - seit Jahren (!) nicht behoben werden mit der Begründung, dass die Kunden mit dem Produkt sehr zufrieden seien. Nunja, abgesehen davon, dass ich 3 bzw. 3,5 Sterne von 5 möglichen nicht als überschwängliches Lob ansehen kann, empfehle ich, mal die Bewertungen bei A..zon anzusehen, da wird der EM 1010 PC nämlich auch vertrieben - 1,5 von 5 Sternen!
Schade um die investierte Zeit und das Geld, billig ist der Monitor ja nun auch nicht gerade...
1) Sensor EM 1000-WZ
Installation nach Anleitung. Keine Probleme, funktionierte auf Anhieb und zuverlässig.
2) Sensor EM 1000-GZ
Das vorgegebene Sensorprinzip (IR-Lichtschranke) gefiel mir nicht, da der Lichtschrankenteil das Zählwerk meines Zählers verdecken würde. Entsprechend Berichten aus dem Internet habe ich mit einem Reed-Kontakt, der den Fototransistor ersetzt, experimentiert. Leider funktionierte das nicht zuverlässig: mal geht's, mal werden pro Umdrehung 2 Impulse ausgelöst und mal gar keine. Die Lösung brachte ein empfindlicher bipolarer Hall-Sensor. Läuft seit 10 Monaten absolut zuverlässig.
3) Monitor EM 1010 PC
Hier möchte ich auf mehrere Aspekte eingehen. Ich gruppiere sie mal mit Buchstaben:
A) Das Bedienkonzept ist eine einzige Katastrophe. Ich weiß nicht, was das soll, das Gerät mit gerade mal 3 Bedientasten auszustatten und diesen dann zig verschiedene, auch noch menüanhängige Funktionen zuzuweisen. Eine irgendwie geartete Logik der Zuweisungen habe ich nicht entdecken können - die Bedienungsanleitung ist zur Einstellung zwingend erforderlich! Und wer parallel nicht schnell genug in der Anleitung liest, fliegt flugs wieder aus dem gerade mühsam gefundenen Menü raus! Wirklich nervtötend ist aber folgendes: Die voreingestellte Zählkonstante für den EM 1000-WZ ist 150 U/kWh. Ich habe das ausgesprochene Pech, dass mein Zähler aber mit 75 U/kWh arbeitet, also muss ich die Konstante im Monitor einstellen. Ein beonderer Gag ist, dass die Konstante nur nach oben gezählt werden kann, bis man einen Wert von 6000 U/kWh erreicht hat, dann springt die Anzeige auf 0 U/kWh um und zählt wieder hoch. Das dauert - ungelogen - 5 Minuten. Und Gratulation, wer über den gewünschten Wert gerutscht ist: das bedeutet eine Extrarunde!!! Hier fehlt einfach ein Bedienknopf, wo man auch abwärts zählen kann.
B) Zur mitgelieferten Software "Energy Professional"- ja, sie kann die Daten anzeigen. Und sie arbeitet mit einer Access-Datenbank. Wer sich mit Access und Excel auskennt, kann recht komfortable Abfragen und Statistiken machen. Aber: sie ist uralt, langsam, extrem funktionsbeschränkt und nicht automatisierbar. Ich hätte gern den Monitor an einen Rechner gehängt und die Daten regelmäßig (automatisch!) abrufen lassen. Das geht aber nicht, da man zum Herunterladen der Daten einen Knopf in der Menüleiste des Programms klicken muss. Also zum Monitoring völlig ungeeignet. Und was hindert die Programmierer eigentlich daran, die Zählerkonstante vom Programm über USB zum Monitor zu übertragen, um die Einstellorgie zu vermeiden??? Das ist nämlich gar nicht erst vorgesehen. Zuviel Komfort? ;-)
C) Die Empfangseigenschaften des Monitors kann ich nur als desaströs bezeichnen. Gut, es gibt Phasen, da empfängt er 2 Wochen am Stück problemlos Daten, spätestens dann bekommt er aber einen "Rappel" und will mindestens einen Sensor nicht mehr kennen. Wenn man jetzt nicht aufpasst, löscht das Gerät nicht nur den Sensor aus seinem Gedächtnis, sondern auch alle bisher empfangenen Daten dieses Sensors bzw. dieser Sensoren! Die Daten sind dann unwiederbringlich weg!!! Es ist mir ein absolutes Rätsel, was das nun wieder soll! Es zwingt den Nutzer, regelmäßig die Daten zu sichern, da es völlig unvorhersehbar ist, wann der nächste "Rappel" kommt! Und noch ein Hinweis: Der "Rappel" kündigt sich durch Blinken des Empfangssymbols im Display an. In anderen Foren liest man oft, dass das Gerät über die USB-Buchse extern mit Spannung versorgt werden sollte und nicht über die internen Batterien, um die Zuverlässigkeit des Empfangens zu erhöhen. Glauben Sie mir, das ist dunkelster Aberglaube. Ich hab's mit 5 V, 6 V und sogar 7 V Spannungsversorgung versucht. Genauso gut können Sie auch eine Opfermünze im Garten vergraben oder Zaubertanz aufführen. Was komischerweise hilft ist, die Daten mit der mitgelieferten Software über USB vom Monitor auf einen Rechner herunterzuladen. In der Zwischenzeit empfängt er allermeist wieder - warum mit diesem Prozedere, blieb mir ein Rätsel. Verpasst man das Blinken, muss der Sensor neu erkannt werden. Und die Zählerkonstante eingestellt werden: Goto A)! Und als Zugabe sind natürlich die Sensordaten weg. Aber das wissen Sie ja schon.
Mein Fazit: Eine gute Idee wurde hier absolut unbrauchbar umgesetzt.
Sensor EM 1000-WZ funktioniert tadellos.
Jeder, der mit einem Lötkolben umgehen und abseits der üblichen IC-Händler einen empfindlichen Hall-Schaltkreis (Wert: 2 EUR) besorgen kann, kann aus dem Sensor EM 1000-GZ etwas machen.
EM 1010PC:
Während A) einfach nur lästig ist, kann ich B) nur als lieblos zusammengeschustert beurteilen. C) ist ein absolutes KO-Kriterium. Sowas geht gar nicht! In anderen Foren, wo auch von den von mir geschilderten Aussetzern berichtet wird, wurden seitens der Kundenbetreuung geheimnisvolle Störsender, die sich in der Nähe befinden sollen, vermutet. Das kann ich, zumindest in meinem Fall, mit absoluter Sicherheit ausschließen: Seit zwei Monaten betreibe ich nebenbei eine zweite Überwachungslösung, die die gleichen Funktelegramme am selben Aufstellort auswertet (FritzBox 9370, FHEM, CUL). Mit dieser Lösung hatte ich in der ganzen Zeit nicht einen einzigen Ausfall, mit dem EM 1010 PC jedoch schon sieben!!! Ich denke, das spricht für sich.
Sehr bedauerlich finde ich, dass diese Probleme - ich bin ja nun wahrlich nicht der erste, der sie berichtet - seit Jahren (!) nicht behoben werden mit der Begründung, dass die Kunden mit dem Produkt sehr zufrieden seien. Nunja, abgesehen davon, dass ich 3 bzw. 3,5 Sterne von 5 möglichen nicht als überschwängliches Lob ansehen kann, empfehle ich, mal die Bewertungen bei A..zon anzusehen, da wird der EM 1010 PC nämlich auch vertrieben - 1,5 von 5 Sternen!
Schade um die investierte Zeit und das Geld, billig ist der Monitor ja nun auch nicht gerade...