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Funk-Energie-Mess-Systeme

Erfahrungsbericht EM 1000-WZ / EM 1000-GZ / EM 1010 PC

Beiträge zu diesem Thema: 7

EM 1010 PC - Spar-Set 1: Energiemonitor EM 1010 PC + Funk-Wechselstromzähler EM 1000-WZ - ohne Netzt

Artikel-Nr.: 071172

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Erfahrungsbericht EM 1000-WZ / EM 1000-GZ / EM 1010 PC
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09.01.2013, 18:30
Ich habe mir den Energiemonitor EM 1010 PC sowie die passenden Elektro- (EM 1000-WZ) und Gaszählersensoren (EM 1000-GZ) bei ELV gekauft und möchte hier über meine Erfahrungen berichten. Leider habe ich das Gesamtsystem zu lange getestet (ca. 1 Jahr), so dass ich bei ELV keine Bewertung für den Monitor mehr abgeben darf. Deshalb bleibt mir nur das Forum. Ich gehe die 3 Komponenten am besten einzeln durch:

1) Sensor EM 1000-WZ
Installation nach Anleitung. Keine Probleme, funktionierte auf Anhieb und zuverlässig.

2) Sensor EM 1000-GZ
Das vorgegebene Sensorprinzip (IR-Lichtschranke) gefiel mir nicht, da der Lichtschrankenteil das Zählwerk meines Zählers verdecken würde. Entsprechend Berichten aus dem Internet habe ich mit einem Reed-Kontakt, der den Fototransistor ersetzt, experimentiert. Leider funktionierte das nicht zuverlässig: mal geht's, mal werden pro Umdrehung 2 Impulse ausgelöst und mal gar keine. Die Lösung brachte ein empfindlicher bipolarer Hall-Sensor. Läuft seit 10 Monaten absolut zuverlässig.

3) Monitor EM 1010 PC
Hier möchte ich auf mehrere Aspekte eingehen. Ich gruppiere sie mal mit Buchstaben:

A) Das Bedienkonzept ist eine einzige Katastrophe. Ich weiß nicht, was das soll, das Gerät mit gerade mal 3 Bedientasten auszustatten und diesen dann zig verschiedene, auch noch menüanhängige Funktionen zuzuweisen. Eine irgendwie geartete Logik der Zuweisungen habe ich nicht entdecken können - die Bedienungsanleitung ist zur Einstellung zwingend erforderlich! Und wer parallel nicht schnell genug in der Anleitung liest, fliegt flugs wieder aus dem gerade mühsam gefundenen Menü raus! Wirklich nervtötend ist aber folgendes: Die voreingestellte Zählkonstante für den EM 1000-WZ ist 150 U/kWh. Ich habe das ausgesprochene Pech, dass mein Zähler aber mit 75 U/kWh arbeitet, also muss ich die Konstante im Monitor einstellen. Ein beonderer Gag ist, dass die Konstante nur nach oben gezählt werden kann, bis man einen Wert von 6000 U/kWh erreicht hat, dann springt die Anzeige auf 0 U/kWh um und zählt wieder hoch. Das dauert - ungelogen - 5 Minuten. Und Gratulation, wer über den gewünschten Wert gerutscht ist: das bedeutet eine Extrarunde!!! Hier fehlt einfach ein Bedienknopf, wo man auch abwärts zählen kann.

B) Zur mitgelieferten Software "Energy Professional"- ja, sie kann die Daten anzeigen. Und sie arbeitet mit einer Access-Datenbank. Wer sich mit Access und Excel auskennt, kann recht komfortable Abfragen und Statistiken machen. Aber: sie ist uralt, langsam, extrem funktionsbeschränkt und nicht automatisierbar. Ich hätte gern den Monitor an einen Rechner gehängt und die Daten regelmäßig (automatisch!) abrufen lassen. Das geht aber nicht, da man zum Herunterladen der Daten einen Knopf in der Menüleiste des Programms klicken muss. Also zum Monitoring völlig ungeeignet. Und was hindert die Programmierer eigentlich daran, die Zählerkonstante vom Programm über USB zum Monitor zu übertragen, um die Einstellorgie zu vermeiden??? Das ist nämlich gar nicht erst vorgesehen. Zuviel Komfort? ;-)

C) Die Empfangseigenschaften des Monitors kann ich nur als desaströs bezeichnen. Gut, es gibt Phasen, da empfängt er 2 Wochen am Stück problemlos Daten, spätestens dann bekommt er aber einen "Rappel" und will mindestens einen Sensor nicht mehr kennen. Wenn man jetzt nicht aufpasst, löscht das Gerät nicht nur den Sensor aus seinem Gedächtnis, sondern auch alle bisher empfangenen Daten dieses Sensors bzw. dieser Sensoren! Die Daten sind dann unwiederbringlich weg!!! Es ist mir ein absolutes Rätsel, was das nun wieder soll! Es zwingt den Nutzer, regelmäßig die Daten zu sichern, da es völlig unvorhersehbar ist, wann der nächste "Rappel" kommt! Und noch ein Hinweis: Der "Rappel" kündigt sich durch Blinken des Empfangssymbols im Display an. In anderen Foren liest man oft, dass das Gerät über die USB-Buchse extern mit Spannung versorgt werden sollte und nicht über die internen Batterien, um die Zuverlässigkeit des Empfangens zu erhöhen. Glauben Sie mir, das ist dunkelster Aberglaube. Ich hab's mit 5 V, 6 V und sogar 7 V Spannungsversorgung versucht. Genauso gut können Sie auch eine Opfermünze im Garten vergraben oder Zaubertanz aufführen. Was komischerweise hilft ist, die Daten mit der mitgelieferten Software über USB vom Monitor auf einen Rechner herunterzuladen. In der Zwischenzeit empfängt er allermeist wieder - warum mit diesem Prozedere, blieb mir ein Rätsel. Verpasst man das Blinken, muss der Sensor neu erkannt werden. Und die Zählerkonstante eingestellt werden: Goto A)! Und als Zugabe sind natürlich die Sensordaten weg. Aber das wissen Sie ja schon.

Mein Fazit: Eine gute Idee wurde hier absolut unbrauchbar umgesetzt.

Sensor EM 1000-WZ funktioniert tadellos.

Jeder, der mit einem Lötkolben umgehen und abseits der üblichen IC-Händler einen empfindlichen Hall-Schaltkreis (Wert: 2 EUR) besorgen kann, kann aus dem Sensor EM 1000-GZ etwas machen.

EM 1010PC:
Während A) einfach nur lästig ist, kann ich B) nur als lieblos zusammengeschustert beurteilen. C) ist ein absolutes KO-Kriterium. Sowas geht gar nicht! In anderen Foren, wo auch von den von mir geschilderten Aussetzern berichtet wird, wurden seitens der Kundenbetreuung geheimnisvolle Störsender, die sich in der Nähe befinden sollen, vermutet. Das kann ich, zumindest in meinem Fall, mit absoluter Sicherheit ausschließen: Seit zwei Monaten betreibe ich nebenbei eine zweite Überwachungslösung, die die gleichen Funktelegramme am selben Aufstellort auswertet (FritzBox 9370, FHEM, CUL). Mit dieser Lösung hatte ich in der ganzen Zeit nicht einen einzigen Ausfall, mit dem EM 1010 PC jedoch schon sieben!!! Ich denke, das spricht für sich.

Sehr bedauerlich finde ich, dass diese Probleme - ich bin ja nun wahrlich nicht der erste, der sie berichtet - seit Jahren (!) nicht behoben werden mit der Begründung, dass die Kunden mit dem Produkt sehr zufrieden seien. Nunja, abgesehen davon, dass ich 3 bzw. 3,5 Sterne von 5 möglichen nicht als überschwängliches Lob ansehen kann, empfehle ich, mal die Bewertungen bei A..zon anzusehen, da wird der EM 1010 PC nämlich auch vertrieben - 1,5 von 5 Sternen!

Schade um die investierte Zeit und das Geld, billig ist der Monitor ja nun auch nicht gerade...
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15.01.2013, 15:18
Ich habe leider die exakt selben Erfahrungen gemacht. Besten Dank für den Forumsbeitrag!
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09.02.2013, 11:49
Es gibt bei diesem System ein ganz grundsätzliches Problem:
Jede Komponente, also Sensoren und Basisstation, hat ihre eigene Zeitbasis, einen eigenen Quarzoszillator.
Diese Quarzoszillatoren haben zwar eine hohe Genauigkeit, zeigen aber trotzdem geringfügige Abweichungen von der Sollfrequenz.
Das heißt, sie driften mit der Zeit auseinander.
Durch die tägliche Synchronisation durch die Basisstation wird das korrigiert, das heißt die Basisstation passt ihre Empfangszeiten an die Sendezeiten der Sensoren an. Nun gibt es mehrere kritische Situationen:
1. Ein Sensor läuft innerhalb von 24h aus dem Empfangszeitfenster heraus
2. Die Sendezeiten der Sensoren driften so gegeneinander, dass sie sich früher oder später überschneiden

Fall 2 lässt sich relativ leicht beherrschen, indem die Sensoren ihre Daten je nach eingestellter Adresse asynchron wiederholt senden. Wie und ob ELV das berücksichtigt hat, habe ich nicht überprüft.

Fall 1 wäre auch nicht problematisch, wenn die Quarze selektiert wären, so dass sie aufgrund ihrer Frequenztoleranzen ganz sicher nicht innerhalb 24h aus dem Empfangsfenster heraus driften.

Meine Anlage lief mit nur einem Sensor recht gut. Ab und zu gab es Ausfälle.
Nachdem ich einen zweiten Sensor installiert hatte, gab es fast jeden Tag Ausfälle. Grund waren die Toleranzen der Quarzfrequenzen.

Lösung: Ich hatte daraufhin die Quarze der Sensoren entfernt und einen Quarzoszillator gebaut, der nun für beide Sensoren das Taktsignal liefert. Bei der Initialisierung ist darauf zu achten, dass die Sensoren etwas zeitversetzt gestartet werden. Seitdem läuft die Anlage dauerhaft ohne Fehler. Keine Ausfälle, keine "Empfangsprobleme", keine "Störsignale".
Den Quarzoszillator gibt es als Bauteil zb. bei Conrad (Quarzoszillator Serie TFT 680 TFT680).
Ich weiß natürlich nicht, ob ich mit dieser Sichtweise/Interpretation wirklich richtig liege. Aber meine Messungen haben das Driftverhalten der Sensoren bestätigt und meine Lösung funktioniert.
Es ist auch klar, dass der Eingriff etwas kompliziert ist, die Garantie damit erlischt und die Ansteuerung der zwei Sensor-Prozessoren mit einem einzigen externen Oszillator nicht den Herstellerspezifikationen entspricht.



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09.02.2013, 14:37
Hallo Soul01,
schön, dass das für Sie funktioniert. Aber warum funtioniert dann bei mir das Einlesen über den CUL seit mittlerweile Monaten ohne einen einzigen Aussetzer? Und warum weigert sich der Hersteller über Jahre, eine zuverlässige Funktionsfähigkeit herzustellen? Warum müssen verzweifelte Kunden unter Verlust des Garantieanspruches selbst "notoperieren", um das, was man eigentlich erwartet, nämlich nicht mehr als die eigentlich zugesicherte normale Funktionalität, herzustellen? Verstehe ich nicht.

Übrigens betreibe ich den CUL ja mit FHEM. Dieses FHEM loggt alles mit, was es so als Informationen aufschnappt oder sendet, u.a. auch, wann die Sensoren gesendet haben. Ich habe mir die Mühe gemacht, mal meine Logs zu kontrollieren - der zeitliche Abstand der Sendeprotokole ist seit eh und je 2 Minuten bei mir, so dass wir die Drifttheorie ruhigen Gewissens weglegen können.
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10.02.2013, 12:28
Hallo Ein_Bastler,
Ihrem Erfahrungsbericht kann ich in fast allen Punkten zustimmen(Habe auch 75 U/kWh).
Auch ist es bedauerlich, dass es hierfür keine Lösungen und Hinweise von Seiten ELV gibt. Ansonten habe ich mit ELV nur die besten Erfahrungen; schnell, zuvorkommend, flexibel und kulant.

Die "Drifttheorie" ist sehr wohl ein Problem. Bei mir war es die Ursache. Einer der Sensoren driftete innerhalb von 2 Tagen um 5min. So gemessen. Das heisst natürlich, dass einer der Quarze ausserhalb der Spezifikation war. Ich kenne den Typ der eingesetzten Quarze nicht. Typische Toleranzen sind 50-100ppm, entsprechend 1-2min pro Monat. Dazu kommt noch die Basisstation.
Man kann das softwaremäßig eliminieren. Ob das hier realisiert, ist weiß ich nicht.

Es ist ja auch nur eine Fehlerursache. Aber seit meinem Engriff kann ich die Basisstaion an beliebiger Stelle palzieren, ohne einen Ausfall.

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29.04.2013, 17:47
Ich kann das bisher Geschriebene nur bestätigen. Leider. Für mich stellt sich die Situation wie folgt dar: Da ist für den EM 1010 PC in der Anfangszeit der PCs mal von einem Studenten der Informationstechnologie ein Programm für das Gerät geschrieben worden und man freute sich, dass auf dem Bildschirm nach längerer Wartezeit doch noch mal etwas erschien. Der Stand ist aber bis heute beibehalten worden. Man hatte ja etwas. Warum soll man das also ändern. Nur was hatte man? Ein extrem langsames, total unflexibles Programm mit mieserablen Auswertemöglichkeiten.
Ich verstehe das Konzept von ELV nicht! Zur der Hardware gehört zwingenderweise auch Software. Und: jede Kette ist so schwach wie ihr schwächstes Glied - und das ist ganz eindeutig die Software. Warum wird sie nicht aktualisiert?! Wenn das aus Kostengründen unterbleibt, muss man dafür eben Geld verlangen und hat dann ein tolles Gerät. Aber so hat man so gut wie nichts und ärgert sich über das ausgegebene Geld.
Mein Tipp: Finger davon lassen bis es eine NEUE und damit meine ich auch eine wirklich neue Software gibt. Dann kann man weitersehen.
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12.08.2013, 21:03
Ich bin gefragt worden, wie das mit der FritzBox und CUL und so funktioniert. Eine sehr gute Beschreibung findet man, wenn man ein pdf-Dokument mit den Stichworten "Heimautomation", "FHEM" und "Einsteiger" im Internet sucht. In der pdf-Datei zum Abschnitt "Weitere Hardware: Computer und Computer-Schnittstelle (CUL)" gehen. Ich hatte echt auch gar keinen Plan von dem Zeugs und hab's gelernt... Naja, zumindest habe ich das zum Laufen bekommen, was ich brauchte und wollte. Falls es Fragen gibt, kann amn auch in Foren suchen. Manchmal bekommt man auch Antworten ;)