Warnt rechtzeitig vor Gefahren – Gasmelder / Gaswarner
Ob im Heizungsraum, in der Werkstatt, im Wohnwagen, auf dem Boot oder auf dem Campingplatz – unbemerkt austretendes Gas kann gefährliche Folgen haben! Die üblichen Gasarten wie Methan (Stadtgas/Erdgas), Butan oder Propan (Flüssiggase) sind zwar nicht geruchlos, aber wenn sie austreten, sammeln sie sich entweder bodennah oder unter einer Decke. Schläft man z. B. im Wohnwagen oder Boot, nimmt man zudem Gerüche nicht wahr. Deshalb sind Gaswarner als Gefahrenmelder ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitstechnik. Sie melden bereits bei geringen Gaskonzentrationen den Gasaustritt und warnen laut akustisch und/oder optisch schon lange vor einer für eine Zündung kritischen Konzentration.
Manche Gaswarner verfügen zusätzlich über explosionssichere Schaltausgänge, mit denen Alarmanlagen, Schaltaktoren, Absperrventile oder Warnsender ausgelöst werden können. Ebenso ist das Fernabschalten der gesamten Stromversorgung möglich, um das Risiko einer Gasexplosion etwa beim Einschalten des Lichts zu eliminieren.
Auch wichtig im mobilen Bereich
Im mobilen Bereich wird Flüssiggas (Propan/Butan) in standardisierten Gasflaschen eingesetzt. Hier bestehen insbesondere Gefahren eines Gasaustritts durch unsachgemäße Montage von Armaturen und Gasgeräten, Schäden an Schläuchen oder Schäden/Gasaustritt durch Vibrationen und Erschütterungen. Für den Transport und den Betrieb von Gasflaschen sind besondere Vorschriften wie z. B. belüftete Flaschenkästen, kein Betrieb in geschlossenen Bereichen oder in Zelten etc. zu beachten. Gerade hier ist ein Gaswarner eine besonders wichtige Ausstattung, zumal sich Flüssiggas schnell unbemerkt in einem Flaschenkasten etc. ansammeln kann.
Eine Besonderheit in diesem Bereich sind „All-in-One”-Gaswarner, die man z. B. im Wohnmobil oder Fahrerhaus installiert und die zusätzlich auch vor Betäubungsgasen warnen können. Das Einsprühen von Betäubungsgasen über Lüftungsspalte oder geöffnete Fenster/Luken ist bei Einbrüchen in Boote, Wohnmobile, Wohnwagen oder LKWs sehr verbreitet, damit die Täter ungestört agieren können. Gleichzeitig können solche Gaswarner je nach Ausstattung auch als kleine Einbruchmeldeanlage über die Auswertung von Spannungseinbrüchen im Bordnetz beim Öffnen von Türen etc. eingesetzt werden. Somit können Gasmelder Wohnwagen o. ä. durch die Abwehr derartiger Einbruchsversuche noch sicherer machen.
Wie funktioniert ein Gasmelder?
Die meisten Gasmelder arbeiten nach dem Heißdraht-Prinzip. Dabei wird ein Glühdraht in einer Messkammer durch Stromfluss erhitzt. Strömt nun ein zündfähiges Gas in die Messkammer, entzündet der Glühdraht dieses Gas. Durch die kleine Flamme steigen Temperatur und Druck in der Messkammer an. Dies wird durch Sensoren registriert und der Alarm ausgelöst. Eine Ausbreitung der Flamme außerhalb der Messkammer ist nicht möglich.
Gasmelder, die nach diesem Prinzip arbeiten, benötigen ständig Strom, deshalb sind diese nur über ein Netzteil bzw. aktives Bordnetz zu betreiben. Zusätzliche Batterien können nur kurze Stromausfälle überbrücken.
Hochwertige Gasmelder verfügen über eine Selbstdiagnosefunktion, die u. a. überprüft, ob der Glühdraht noch funktionsfähig ist oder ob Verschmutzungen in der Messkammer oder auf dem Glühdraht vorhanden sind. Solche Veränderungen werden dann ebenso durch eine Anpassung der Sensoreigenschaften kompensiert wie Änderungen der Umgebungstemperatur. Funktionsstörungen bei der Selbstdiagnose werden bei diesen Gasmeldern signalisiert.
Bei der Nutzung eines Gasmelders sollte unbedingt die vom Hersteller vorgegebene Lebensdauer beachtet werden, denn der Glühdraht ist ein Verschleißteil und Verschmutzungen sind nicht unendlich kompensierbar.
Wo sollte man den Gasmelder anbringen?
Der Montageort eines Gasmelders hängt vom zu detektierenden Gas ab. Jedes Gas hat eine spezifische Dichte, was in der Praxis bedeutet, dass manche Gase schwerer sind als Luft und zum Boden hin absinken. Andere sind leichter als Luft und steigen entsprechend auf.
Erd-/Stadtgas/Methan sind leichter als Luft und verteilen sich im Raum bzw. steigen Richtung Decke auf. Soll also bspw. ein Gasmelder Erdgas oder Methan detektieren, ist er 15 bis 3 cm unter der Raumdecke und möglichst nahe an der Gasquelle, aber max. 6 m entfernt, zu installieren. Die Ausrichtung ist nach Herstellervorgabe einzuhalten.
Flüssiggase wie Propan und Butan sind schwerer als Luft und sinken Richtung Boden ab. Hier ist der Gasmelder 15 bis 3 cm über dem Boden und nicht weiter als 4 m von der Gasquelle entfernt zu installieren.