Erster organischer Bipolartransistor an der TU Dresden entwickelt
Der Transistor feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag – nun hat eine neue Art des Transistors das Licht der Welt erblickt, der organische Bipolartransistor:
Über 20 Jahre hat Prof. Karl Leo über die Realisierung dieses Bauelements nachgedacht, nun ist es Wirklichkeit geworden: Seine Forschergruppe am Institut für Angewandte Physik der TU Dresden hat den ersten, hocheffizienten organischen Biopolartransistor vorgestellt. Damit eröffnen sich völlig neue Perspektiven für die organische Elektronik – sowohl in der Datenverarbeitung und –übertragung, als auch in medizintechnischen Anwendungen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sind nun in der führenden Fachzeitschrift „Nature“ (siehe Link) erschienen.
Für neuartige flexible elektronische Bauelemente, wie zum Beispiel aufrollbare Displays oder für medizinische Anwendungen auf oder gar im Körper eignet sich die herkömmliche, sehr starre Halbleiter-Technologie weniger. Für solche Anwendungen sind in den letzten Jahren Transistoren aus organischen, d.h. auf Kohlenstoff basierenden Halbleitern, in den Fokus gerückt. Bereits 1986 wurden organische Feldeffekttransistoren vorgestellt, ihre Leistungsfähigkeit bleibt jedoch bis heute weit hinter den Silizium-Bauelementen zurück.
Einer Forschergruppe um Prof. Karl Leo und Dr. Hans Kleemann an der TU Dresden gelang es nun erstmals, einen organischen, hocheffizienten Bipolartransistor zu demonstrieren. Entscheidend dafür war der Einsatz hoch geordneter dünner organischer Schichten. Diese neue Technologie ist um ein Vielfaches schneller als bisherige organische Transistoren und die Bauelemente erreichen erstmals Arbeitsfrequenzen im Gigahertz-Bereich, also mehr als eine Milliarde Schaltvorgänge pro Sekunde.
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Grafik: TU Dresden